Osteochondrosis dissecans

Eine sogenannten „Osteochondrosis dissecans“ entsteht wenn die Durchblutung des, den Knorpel tragenden Knochens nicht ausreichend ist. Es kommt zu einem Absterben des Knochens in einem begrenzten Areal. Im Anfangsstadium ist der Knorpel über dem betroffenen Areal noch intakt. Da dieser allerdings durch den darunterliegenden Knochen ernährt wird führt Untergang des Knochens im Verlauf zum Absterben des Knorpels. Schließlich kann sich das abgestorbene Knorpel-Knochen-Stück aus seinem Bett lösen und als freier Gelenkkörper zu oben genannten Symptomen führen. Zudem kommt es durch den entstanden Gelenkflächendefekt zu einem frühzeitigen Gelenkverschleiß.

In der Frühphase der Erkrankung kann es, insbesondere bei Kindern, zu einer spontanen Rückbildung der Läsion kommen, sodass ein zuwartendes Verhalten sinnvoll ist. Die Belastung des Gelenkes sollte auf ein schmerzfreies Maß reduziert werden. Durch eine Überprüfung des Knochenstoffwechsels im Rahmen einer Blutprobe sollte sichergestellt werden, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Calcium gewährleistet ist. Kommt es zu einer Abkapselung des Defektes kann ein operatives Eingreifen erforderlich werden.

Solange der Knorpelüberzug noch intakt ist wird versucht diesen zu erhalten. Unter arthroskopischer Kontrolle werden mittels eines speziellen Zielgerätes Bohrungen von unten in den Defekt gesetzt um eine erneute Durchblutung anzuregen. Hierbei wird sorgfältig darauf geachtet den Knorpel nicht zu verletzten.
Ist die Knorpeloberfläche bereits durchbrochen ist diese Verfahren nicht mehr erfolgversprechend. Hat sich in diesem Fall ein kompaktes Knorpel-Knochen-Stück gelöst kann dieses mit gesundem Kochen unterfüttert und mittels Schrauben oder resorbierbarer Stifte wieder befestigt werden. Dies ist insbesondere bei Kinder und Jugendlichen erfolgversprechend.

Lässt sich das herausgelöste Stück nicht wieder anheften, muss es entfernt werden. Kleine Defekt können belassen werden und füllen sich mit Ersatzknorpel.
Größere Defekte können entweder mittels Knochen aufgefüllt und mit einer Kollagenmembran abgedeckt (Siehe „Autologe Matrix induzierte Chondrogenese“) oder durch einen Autologen Knorpel-Knochen-Transfer (Siehe „OATS“) versorgt werden

Kniegelenk mit sogenannter "Osteochondrosis dissecans"
Durch eine Durchblutungsstörung des zugrundeliegenden Knochens kommt es zum Absterben des Gelenkknorpels in einem scharf begrenzten Bereich.
Auffüllung des entstandenen Defektes mittels Knorpel-Knochentransfer
Auffüllung des entstandenen Defektes mittels Knorpel-Knochentransfer