Arthrose (Gelenkverschleiß) im Ellbogen

Genau wie alle anderen Gelenke des Körpers, so unterliegt auch der Ellbogen einem altersbedingten Verschleiß. Dieser Verschleiß kann durch chronisch entzündliche Erkrankungen (Rheuma), Verletzungen und schwere körperliche Arbeit beschleunigt werden. Im Vergleich zu Hüfte und Knie ist der Gelenkersatz durch eine Prothese (Kunstgelenk) am Ellbogen in den seltensten Fällen notwendig. Da der Ellbogen in der Regel nicht die Knie- und Hüftgelenk auf Druck belastet wird stehen häufig nicht Schmerzen sondern die Bewegungseinschränkung im Vordergrund (siehe Ellbogensteife). Diese entsteht durch knöcherne Anbauten (Osteophyten) die sich über die Jahre bilden und die zu einer zunehmenden Einsteifung führen. Alltägliche Tätigkeiten wie das Waschen, Rasieren oder Essen können hierdurch deutlich erschwert oder unmöglich werden. Hinzu kommen Knorpelstücke die aus der geschädigten Gelenkfläche herausbrechen können und die dann als freie Gelenkkörper zu Blockierungen und einschließenden Schmerzen führen können.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung existieren in der Zwischenzeit viele Möglichkeiten die Funktion des Ellbogens zu erhalten oder zumindest zu verbessern. Häufig reicht bereits eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) aus um Gelenkkörper zu entfernen, den Knorpel zu glätten und störenden Knochennasen (Osteophyten) zu entfernen. Bei ausgeprägteren Befunden kann es erforderlich sein dies in einem offenen Eingriff zu tun.

Ist lediglich der Radiuskopf, z.B. nach einer Verletzung vom Verschleiß betroffen kann dieser entweder vollständig entfernt oder aber durch ein Kunstgelenk (Radiuskopfprothese) mit sehr guten Ergebnissen ersetzt werden. Eine sogenannten Interpositionsarthroplastik, bei der ein Gewebestück (z.B. Muskulatur) in das Gelenk gewissermaßen als Polster eingeschlagen wird, kommt dann zum Einsatz wenn beide gegenüberliegenden Gelenkflächen vom Verschleiß betroffen sind aber ein vollständiges Kunstgelenk (Ellbogenvollprothese) vermieden werden soll.