Achillessehnenriss

Die Achillessehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Sprunggelenk und ermöglicht somit ein kräftiges Abdrücken des Fußballens z.B. beim Springen, Sprint oder Treppensteigen. Obwohl Ihr durchschnittlicher Querschnitt lediglich 80mm2 beträgt ist sie einer Belastung von bis zu 800 kg gewachsen.

Hieraus wird deutlich, dass eine gesunde Achillessehne auch bei maximaler Belastung in der Regel nicht reißt. Hierfür ist entweder ein direkte Gewalteinwirkung auf die Sehne, oder aber (häufiger) eine chronische Schädigung durch wiederkehrende Überlastung erforderlich. Meist reißt die Sehne dann circa 2-6 cm oberhalb der Ferse an Ihrer dünnsten und am schlechtesten durchbluteten Stelle. Betroffene Patienten berichten häufig über einen hörbaren Knall. Die kraftvolle Senkung der Fußspitze (Plantarflexion) ist anschließend nicht mehr möglich. Im Bereich des Risses lässt sich die Unterbrechung der Sehne als Delle tasten.

Bei jungen aktiven Patienten bietet eine operative Versorgung die höchste Sicherheit einer vollständigen Erholung. In der akuten Situation ist dies in der Regel minimalinvasiv möglich. Über 5 1-2 cm lange Schnitte wir eine resorbierbare Kordel in die Sehne eingeflochten und hält die Sehnenstümpfe bis zur Heilung zusammen. Im Gegensatz zu einem offenen Vorgehen über einen Schnitt über der Rissstelle wird hierbei die Selbstheilung des Körpers weniger gestört und Wundheilungsstörungen vermieden.

Nach der Operation muss für 12 Wochen ein spezieller Stiefel in Spitzfusstellung getragen werden um die Sehnennaht zu schützen. In diesem Stiefel ist eine Vollbelastung möglich.

Bei chronischen oder länger zurückliegenden Verletzungen ist ein offenes Vorgehen notwendig da zunächst das Narbengewebe, dass sich gebildet hat entfernt werden muss. Anschließend können die Sehnenstümpfe dann miteinander Vernäht werden. In einigen Fällen kann zudem eine Verlängerung der Verkürzten Sehne bzw eine Verstärkung durch eine körpereigene Sehne erforderlich sein.

Ist das operative Risiko für den Patienten zu hoch oder der körperliche Anspruch gering kann eine nichtoperative Therapie mittels des oben genannten Spezialstiefels ohne vorhergehende Naht versucht werden. Hierbei muss im Ultraschall zunächst die Lage der Sehnenstümpfe kontrolliert werden. Dieses Verfahren kommt auch bei hohen Achillessehnenrissen im Muskelsehnenübergang zur Anwendung