Bandverletzungen
Bandverletzungen des Sprunggelenkes gehören zu den häufigsten Sportverletzungen des Menschen. In den meisten Fällen kommt es hierbei zu einem Umknicken des Fußes nach außen (Supinationstrauma). Je nach der auftretenden Gewalt können hierbei die Außenbänder reißen oder es kommt zum Bruch der Sprunggelenksgabel. Zudem kann durch das Verkippen der Sprunggelenksrolle in der Sprunggelenksgabel der Gelenkknorpel geschädigt werden (siehe Knorpelverletzungen). Abgesprengte Knorpelstücke können als freie Gelenkkörper Beschwerden verursachen. Eine unzureichende Therapie dieser Verletzung führt mittelfristig zu einer chronischen Instabilität des Gelenkes mit daraus resultierendem frühzeitigem Gelenkverschleiß.
Um die Schwere der Verletzung richtig einzuschätzen ist eine sorgfälltige Untersuchung sowie eine ausführliche Anamnese des Unfallherganges erforderlich. Wichtig ist es auch das Kniegelenk mit in die Untersuchung einzubeziehen um Begleitverletzungen nicht zu übersehen. Zusätzlich kann die Diagnostik durch Röntgenbilder zum Ausschluss knöcherner Verletzungen und Ultraschall ergänzt werden. Nur beim Verdacht auf Knorpelschäden oder eine Beteiligung der Bandhaft zwischen Schien- und Wadenbein (Syndesmosenverletzung) ist ein zusätzliches MRT erforderlich.
Isolierte Verletzungen der Seitenbänder können auch bei ambitionierten Sportlern konservativ, das heißt ohne Operation behandelt werden. Hierbei sorgt eine Sprunggelenksschiene dafür, dass ein seitliches Umknicken für 6 Wochen verhindert wird und so die Bänder in Ruhe ausheilen können. In dieser Zeit kann das Gelenk mit angelegter Schiene voll belastet werden. Nach Abschluss der Schienenbehandlung ist es wichtig die sprunggelenksführende Muskulatur wieder aufzutrainieren um ein erneutes Umknicken zu verhindern. Um das Abtrainieren der Schiene zu erleichtern kann Übergangsweise eine Versorgung mit Kinesio-Tape sinnvoll sein.
Bei chronischen Instabilitäten reicht eine reine Schienenversorgung häufig nicht aus. Lässt sich das Sprunggelenk durch gezieltes Training nicht stabilisieren, kann eine operative Stabilisierung mittels Bandplastik erforderlich werden.