Distaler Bizepssehnenabriß
Der Bizepsmuskel ist der große Oberarmbeuger und damit einer der kräftigsten Muskeln des Oberarmes. Er trägt entscheidend zur Beugung des Ellbogens sowie zur Auswärtsdrehung des Unterarmes bei. Die Sehne des Bizeps ist als etwa bleistiftdicker Strang in der Ellenbeuge bei gebeugtem Ellbogen und angespanntem Oberarm tastbar. Durch plötzlich auftretende Kräfte, chronische Überlastungen und Entzündungen kann es zu einem Riss der Bizepssehne kommen. Durch bestimmte Antibiotika sowie Cortison wird die Sehne zusätzlich geschwächt. Der Riss der Sehne führt neben den akuten Schmerzen zu einem Kraftverlust in der Beugung des Ellbogens sowie der Umwendbewegung des Unterarmes (Supination). Da sich die Sehne im Rahmen der Verletzung in der Regel wie ein Gummiband zurückzieht kann sie nicht heilen und muss daher operativ versorgt werden.
Der Eingriff kann in einer Betäubung des Armes erfolgen. Über einen circa 4 cm langen Schnitt beugeseitig über dem Unterarm etwas unterhalb der Ellenbeuge wird zunächst die abgerissenen Sehne aufgesucht und mittels Nähten gesichert. Anschließend wird ihr Ansatz an der Speiche (Radius) einem der beiden Unterarmknochen dargestellt. Über eine kleine Bohrung kann nun ein Kippanker (Endobutton) im Knochen verankert werden in den zuvor die Sicherungsfäden eingefädelt wurden. Durch Straffziehen der Fäden und Verknoten wird die Sehne so wieder am Knochen befestigt und kann so ausheilen. Durch die sehr stabile Verbindung zwischen Sehne und Knochen kann eine frühzeitige Beübung erfolgen. Lediglich Maximalbelastungen sollten für 6 Wochen unterlassen werden.