Schulter Arthroskopie

Eine "Arthroskopie" der Schulter ist ein operativer Eingriff am Schultergelenk, man blickt dabei in einer sogenannten „Schlüsselloch-Technik" in das Gelenk. In Deutschland wird  die Arthroskopie auch als "Spiegelung" oder "Endoskopie" bezeichnet.

Alle Begriffe haben eines gemeinsam: Sie bedeuten, daß man mittels kleiner Schnitte von ca. 0,5 bis 1cm und unter Verwendung einer Kamera (die Bilder sieht man während der Operation in starker Vergrößerung auf einem HD Bildschirm) in das Schultergelenk blickt.

Es handelt sich bei der Schulterarthroskopie um einen operativen Eingriff, der in Voll- und/oder Leitungsnarkose (Betäubung im Hals-/ Nackenbereich, sog. "Skalenusblock") durchgeführt wird. Dabei werden mehrere kleine Schnitte von ca. 0,5 bis 1 cm angelegt, um die Kamera an verschiedenen Stellen der Schulter zu plazieren ( zwecks Betrachtung unterschiedlicher Regionen des Gelenkes ) oder um Arbeitsinstrumente zu positionieren.

Diese Instrumente dienen dazu, unter Sichtkontrolle mit der Kamera, Operationen endoskopisch - durch´s Schlüsselloch - an der Schulter durchzuführen. Das klingt elegant und ist bisweilen technisch hoch anspruchsvoll.

Die meisten Schulter-Arthroskopien werden in der sogenannten „Beachchair-Position“ mit dem Patienten in halbsitzender Lage durchgeführt.

Das Bild zeigte eine Schulter die für eine Arthroskopie abgedeckt wurde. Der Patient ist dabei ein Vollnarkose und halbsitzend in der sogenannten „Beachchair“ Position unter den Tüchern nicht sichtbar. Die Kreuze zeigen die Stellen, an denen je nach Art des Eingriffes die kleinen Schnitte zur Durchführung der Arthroskopie angebracht werden können.

Im Gelenk können dann die Knorpelflächen von Oberarmkopf und Pfanne gesehen werden. Die Gelenkfläche des Pfanne ist von einen Knorpelwall, dem sogenannten Labrum umgeben. Das Labrum dient der Stabilisierung des Gelenkes.

Am oberen Rand der Pfanne ist dieses Labrum fest mit der Bizepssehne verbunden.

Gesunde Schulter mit normalem Knorpel
Gesunde Schulter mit normalem Knorpel von Kopf (K) und Pfanne (P) mit intaktem Labrum

Die Sehnen der Rotatorenmanschette können mit Ihrem Ansatzbereich dargestellt werden, sind glatt und straff.

Gesunde Schulter mit normalem Abgang
Gesunde Schulter mit normalem Abgang der langen Bizepssehne (LBS) von der Pfanne (P)

Sie umschließen teilweise den Ausgang der Bizepssehne aus dem Gelenk und bilden zusammen mit einigen Verstärkungsbändern den sogenannten Bizeps-Pulley. Dieser stabilisiert die lange Bizepssehne.

Arthroskopisches Bild einer gesunden Rotatorenmanschette (SSP)
Arthroskopisches Bild einer gesunden Rotatorenmanschette (SSP), die direkt nach dem Gelenkknorpel des Oberarmkopfes (K) ansetzt.

Neben der Kontrolle durch das Auge können natürlich auch alle Gewebe mit einem Tasthaken untersucht werden.

Der sogenannte Bizeps-Pulley: Die lange Bizepssehne (LBS) gleitet über den Oberarmkopf (K)  aus den Gelenk zum Arm hinunter. Die Sehnen der Rotatorenmanschetten-Muskeln Supraspinatus (SSP) und Subscapularis (SSC) stabilisieren zusammen mit einem Band (SGHL) den Verlauf der LBS.

Tasthaken
Mit einem Tasthaken wird die angenähte Kapsel auf ihre Stabilität getestet.

Strukturen die nicht ins Gelenk gehören, wie z.B. ein Gelenkkörper können natürlich auch gut gesehen und entfernt werden.

Ein freier Gelenkkörper zwischen Oberarmkopf und Pfanne
Ein freier Gelenkkörper (GK) zwischen Oberarmkopf (K) und Pfanne (P) bei der Arthroskopie